Also, wenn du immer noch jüdisch bist, hältst du dann auch das Gesetz Moses?

Nun, einige von uns halten unterschiedliche Teile des Gesetzes mehr als es andere tun, weil einige von uns achtsamer sind als andere – genau wie es in der ganzen jüdischen Gemeinschaft ist.

Aber jene von uns, welche die Grundsätze der Tora beachten, tun das in der Erkenntnis, dass das Gesetz Moses nicht mehr als solches verbindlich ist für Israel. Der Prophet Jeremia sagte voraus, dass ein Tag kommen würde, an dem: “Siehe es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Judas einen neuen Bund machen: nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahme, dass sich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen musste, spricht der HERR,”1.

Doch was viele Menschen nicht erkennen, ist, dass sogar das Gesetz  des Mose nicht ein unwandelbarer Monolith war. Einige der Vorschriften  beispielsweise, die im dritten Buch Mose gegeben werden, welche das  Umherziehen in der Wildnis betrafen, waren in dem fünften Buch Mose  abgewandelt worden, so dass sie in dem sesshaften Leben in Kanaan  angewandt werden konnten. Ein Beispiel hierfür ist in 3. Mose 17, 3-7,  wo vorgeschrieben war, dass Tiere, die dafür getötet wurden, damit die  Familie Fleisch essen konnte, erst zur Stiftshütte gebracht werden  sollten, damit die Israeliten sie nicht dafür nützen konnten, heidnische  Ziegen-Dämonen zu verehren. In 5. Mose 12, 15 und 21 wurde das  Zugeständnis gemacht, dass diese Tiere zu Hause getötet werden konnten,  weil die Entfernung zu der zentralen Stiftshütte oft zu weit war. Dies  zeigt, wie GOTTES Ansprüche und Gebote sich verändert haben, abhängig  davon, in welcher Lage sich Israel befand.

Heute ist die Situation wiederum anders als im alten Israel.

Heute ist die Situation wiederum anders als im alten Israel. Das jüdische Volk ist nicht mehr länger eine Theokratie, noch haben wir einen König; unser Tempel und unsere Priesterschaft sind fort. Aber anders als der Reform- oder Konservative Judaismus, die auch davon sprechen, die alten Gesetze für ein Leben heute abzuwandeln und anzupassen, müssen alle Änderungen der Abwandlungen von GOTT Selbst kommen, nicht durch die Entscheidungen von Rabbinern.

Solch eine Veränderung war tatsächlich in dem Abschnitt aus Jeremia,  der oben zitiert wurde, von GOTT angedeutet worden. Der Inhalt des Neuen  Bundes wird verdeutlicht in dem Buch des Neuen Bundes, bekannt als das  Neue Testament. Dort, genau wie in den Prophezeiungen der Propheten,  erfahren wir von GOTTES Vorkehrung für diesen Tag, und das Zeitalter,  wenn der Tempel nicht mehr länger steht, die Priesterschaft fort ist und  keine Vorkehrungen für Opfer und für Sünden da sind, nämlich: Der  Messias Selbst ist für uns zum Opfer geworden. Mit Seinem Tod ist der  neue Bund eingeführt worden.

Wiederum in Maimons dreizehn Glaubensartikeln wird im neunten Artikel die ewige Unveränderlichkeit der Tora betont.

Traditionellerweise hat der Judaismus immer darauf bestanden, dass die Tora niemals zu einem Ende kommen wird, trotz der Passage in Jeremia. In der Ecyclopaedia Judaica heißt es: “In der Bibel gibt es keinen Text, der übereinstimmend so verstanden wird, dass er ausdrücklich die Ewigkeit oder Unveränderlichkeit der Tora beteuert”2. Tatsächlich ist das ewige Leben der Tora oder der Mangel daran seit dem Mittelalter eine andauernde Diskussion in den jüdischen Kreisen gewesen. Wiederum in Maimons dreizehn Glaubensartikeln wird im neunten Artikel die ewige Unveränderlichkeit der Tora betont. Es ist Maimon, nicht die Bibel, der den Grund gelegt hat für die heutigen orthodoxen jüdischen Ansichten hier.

Ja, einige von uns können z. B. koscher leben. Aber was ist mit den anderen Teilen des Gesetzes? Gesetze, welche die Stiftshütte oder den Tempel betreffen, können nicht mehr länger beachtet werden; und wenige Menschen würden daran denken, jemanden zu steinigen, der es unterließe, den Sabbat zu halten. Aber die moralischen Gebote spiegeln GOTTES unwandelbaren Charakter wider und sind deshalb für immer verbindlich. Es geschieht besonders auf dem Gebiet dieser sittlichen Gebote, welche sich auf unsere inneren Einstellungen beziehen, dass wir einem Problem begegnen.

Hier ist das Problem: Es war niemals, und ist heute nicht möglich, das Gesetz vollkommen oder perfekt zu erfüllen. Das ist der Grund dafür, warum GOTT zunächst ein System von Opfern einführte, so dass wir Vergebung erhalten konnten, wenn wir den Rest des Gesetzes nicht erfüllten. Die Frage, die sich jeder Jude stellen muss, ist: “Scheitere ich daran, zu tun was GOTT verlangt?” Und wenn dies geschieht: “Was tue ich, um GOTTES Vergebung zu erlangen?” Unsere Antwort ist die Antwort der Schriften: Sie müssen auf Jesus als Ihre Sühne für Sünde vertrauen.

  1. Jeremia 31, 31-32
  2. Encyclopaedia Judaica Bd. 15, 1244

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